Kinderschutzpreis 2014 für Projekt “Heroes” von ISOP-Schulsozialarbeit

Veröffentlicht am 20. Oktober 2014 in der Kategorie

Bei der Preisverleihung: Martina Fasslabend mit Familienministerin Dr. Sophie Karmasin, Mag. Monika Riedel von Raiffeisen mit den Preisträgern für das Projekt “Heroes”: Mag. Sonja Köhler und Mag. Sandra Jensen

Das Projekt „Heroes“ von  ISOP-Schulsozialarbeit erhält den Österreichischen Kinderschutzpreis 2014. Die offizielle Preisverleihung hat am 16.10.2014 im Rahmen der Kinderrechte-Gala im Palais Liechtenstein in Wien stattgefunden.

Das Projekt „Heroes“, das mit dem Kinderschutzpreis MYKI in der Kategorie Gesellschaftliche Integration und materielle Sicherheit ausgezeichnet wurde, ist im Rahmen von ISOP-Schulsozialarbeit unter der Leitung von Mag. Sandra Jensen von der Schulsozialarbeiterin Mag. Sonja Köhler am Ende des Schuljahres 2012/13  an einer 3. Klasse NMS (Neue Mittelschule) in Graz durchgeführt worden. Ziel des Projektes war es, den Jugendlichen eine lebensweltorientierte sowie kreative und lustvolle Möglichkeit zu bieten, sich mit ihrer eigenen beruflichen Zukunft zu beschäftigen und somit eine Ergänzung bzw. Vertiefung zur schulischen Berufsinformation  und –vorbereitung zu schaffen. Ausschlaggebend für die Entwicklung dieser Projektidee war die Beobachtung sowohl der Schulsozialarbeiterin als auch von Lehrpersonen, dass einerseits immer wieder einige SchülerInnen in dieser wichtigen Schulstufe dem Unterricht fernbleiben, andererseits es für die meisten SchülerInnen sehr schwierig ist, sich auf einer realistischen Basis mit beruflichen Wünschen und Zielen zu befassen. Da die meisten SchülerInnen der Klasse in prekären Lebensverhältnissen aufwuchsen – Eltern mit niedrigem Bildungshintergrund und von Arbeitslosigkeit betroffen, SchülerInnen mit Migrationshintergrund und/oder sonderpädagogischem Förderbedarf   wurde der Fokus stark auf die eigene Lebenswelt gelegt.

Im Projekt „Heroes“ wurde den Jugendlichen die Aufgabe gegeben, ihre Vorbilder zum Thema Schule und Beruf zu interviewen, um daraus eine Radiosendung in Kooperation mit „Radio Helsinki“ zu gestalten. Diese Sendung wurde dann weiter verwendet, um mit SchülerInnen, die vor dem Beenden ihrer Schulpflicht stehen, das Thema Schulabschluss und berufliche Zukunft auf eine kreative und anregende Weise zu bearbeiten.  Es wurde ein innovativer Präventionsansatz zum Thema Jugendarbeitslosigkeit unter direkter Partizipation von Jugendlichen in prekären Lebensumständen und deren LebensweltpartnerInnen gewählt. Dadurch wurde nicht nur am Thema Schulabschluss und berufliche Zukunft, sondern gleichzeitig an der Entwicklung von Kommunikations- und Medienkompetenz gearbeitet. Weiters wurde eine generationenübergreifende Diskussion angeregt, in der die InterviewpartnerInnen Wertschätzung ihrer Expertise erfahren konnten. Durch die Verwendung der Radiosendung für die Berufsorientierung anderer SchülerInnen können die erreichten Ergebnisse des Projekts nachhaltig weiter genutzt werden.

Vorbilder, die am häufigsten gewählt wurden sind Geschwister (v.a. Brüder), Verwandte (Onkel, Tanten, Eltern) und ältere FreundInnen gewesen. Der Schulsozialarbeiterin und Klassenvorstand ist aufgefallen, dass die Vorbilder den SchülerInnen oft gesagt haben Schule sei wichtig.

Das Ziel des Projektes war die Auseinandersetzung der SchülerInnen mit ihrer beruflichen Zukunft und mit dem Thema Schulabschluss (auch in Gedanken nur für sich). Laut der Schulsozialarbeiterin Sonja Köhler haben sich manche wirklich sehr ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie konnte mit ein paar SchülerInnen ein sehr offenes Gespräch über ihren schulischen Ist-Stand sowie berufliche bzw. generelle Zukunftswünsche führen.

 Im Rahmen der Aufnahmen in der Schule sind die SchülerInnen langsam selbstbewusster geworden, was öffentliches Sprechen angeht – zuerst wollte nur eine Person ins Mikro sprechen, dann waren – bis auf eine – alle freiwillig dabei.

Das Projekt wird aufgrund seines Erfolges in diesem Schuljahr auch an anderen Schulen in angepasster Form von den ISOP SchulsozialarbeiterInnen durchgeführt werden.

Sandra Jensen, Projektleitung