Druckfrisch: ISOP-Tätigkeitsbericht 2015

Veröffentlicht am 19. Mai 2016 in der Kategorie
ISOP-Tätigkeitsbericht 2015

ISOP-Tätigkeitsbericht 2015

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Aus dem Editorial:

Gelebte Solidarität

Das Jahr 2015 wird als eines von ganz besonderer geschichtlicher Bedeutung in Erinnerung bleiben. Österreich gehörte zu den wenigen europäischen Ländern, die für asylsuchende Menschen die Grenzen geöffnet haben. „Wir schaffen das“, dieser Ausspruch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel hat bereits Geschichte gemacht. Die Tragödien schutzsuchender Menschen rückten uns Ende August 2015 sehr nahe, als in Parndorf die Leichen von 71 in einem Kühllastwagen erstickten Flüchtlingen gefunden wurden. Zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und NGOs engagierten sich für eine Willkommenskultur, um Flüchtlingen das Ankommen erträglich zu gestalten. Auch ISOP verstand und versteht sich als Teil dieser gelebten Solidarität.
In mehreren Projekten begleiteten wir in Graz und mehreren steirischen Gemeinden  AsylwerberInnen. Diese Arbeit hätten wir in dem Ausmaß nicht leisten können, wenn nicht seit dem Sommer 2015 viele Menschen ihr ehrenamtliches Engagement in die ISOP eingebracht hätten.
Zusätzlich zur Notwendigkeit, für ein Asylrecht einzutreten, das keinerlei Einschränkungen unterworfen wird, geht es in den nächsten Jahren darum, jenen Flüchtlingen, die in der Steiermark leben, Perspektiven für gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
Einen Überblick über die Bandbreite jener Projekte, die wir 2015 steiermarkweit umgesetzt haben und 2016 bedarfsorientiert weiter entwickeln, soll der vorliegende Tätigkeitsbericht vermitteln. Was uns in unserem Engagement besonders wichtig ist: Die Bedürfnisse von Menschen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beschäftigungsprojekte und Beratung zur „Integration“ in den Arbeitsmarkt, die Vermittlung von (Basis)Bildung, Hilfestellungen beim Nachholen des Pflichtschulabschlusses und Projekte der offenen Jugend(sozial)arbeit sind für Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund ebenso wichtig wie für Menschen, die nicht zugewandert sind. Integration verstanden als gesellschaftliche Teilhabe – so die Position von ISOP – kann letztendlich nur gelingen, wenn sie jenseits nationalistischer Grenzziehungen organisiert wird.
Robert Reithofer & Brigitte Brand
ISOP-Geschäftsführung