Workshop mit Sharon Dodua Otoo: Rassismus & Diskriminierung und was wir dagegen tun können

Veröffentlicht am 15. Mai 2017 in der Kategorie

Mo 22.05.2017 / 16.00 – 18.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz

Impulse: Sharon Dodua Otoo, Fiston Mwanza Mujila, Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle Steiermark), Fred Ohenhen (ISOP).
Moderation: Robert Reithofer (ISOP).

 

Sharon Dodua Otoo © Paul Zinken picture alliance

„Das Leben für Menschen, die Diskriminierungserfahrungen ausgesetzt sind, ist ein Minenfeld. Wir machen viel zu oft schmerzhafte, negative Erfahrungen, und noch dazu erkennt die Mehrheitsgesellschaft unser Leid nicht an. Niemand behauptet, dass allein durch die Verwendung einer korrekten Sprache Machtstrukturen aufgelöst werden“, sagt Sharon Dodua Otoo. Ihr „Vorschlag ist stattdessen, Sprache wie eine Post-it-Note zu verwenden: als ständige Erinnerung daran, dass wir alle die Aufgabe haben, gegen Diskriminierung anzugehen.“

Im Workshop werden Positionen von Sharon Dodua Otoo mit Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen in Beziehung gesetzt und diskutiert, die sich in Graz gegen Rassismus engagieren.

Eintritt frei.
Um Voranmeldung wird ersucht unter elisabeth.loibner@uni-graz.at

Literaturhaus Graz in Kooperation mit ISOP

 

Sharon Dodua Otoo

Geboren 1972 in London, ist eine ghanaisch-britische Mutter, Aktivistin, Autorin der Novellen „die dinge, die ich denke, während ich höflich lächele“ und „Synchronicity“ sowie Herausgeberin der im Verlag edition assemblage erscheinenden englischsprachigen Buchreihe „Witnessed“. Darüber hinaus ist sie aktives Mitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) e.V. und des Phoenix e.V., Kuratorin der Ausstellung „Daima. Images of Women of Colour in Germany“, Gast-bloggerin bei „Mädchenmannschaft“ und Verfasserin zahlreicher Artikel und Kommentare z.B. in Missy Magazine, an.schläge, ak analyse & kritik, Der Tagesspiegel und African Courier. Mit dem Text »Herr Gröttrup setzt sich hin« gewann Sharon Dodua Otoo 2016 den Ingeborg -Bachmann-Preis. Sie lebt mit ihren vier Söhnen in Berlin.

 

Fiston Mwanza Mujila

Geboren 1981 in Lubumbashi (DR Kongo); lebt seit 2009 in Graz, schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke und unterrichtet afrikanische Literatur an der Universität Graz. Sein Romandebüt Tram 83 (Zsolnay 2016) stand 2015 auf der Longlist des Man Booker International Prize und erhielt den Etisalat Prize for Literature.

Veröffentlichungen u.a.: Poèmes et rêvasseries (Linkgua Ediciones 2009) Craquelures. Gedichte (L’Arbre à paroles 2011) Le fleuve dans le ventre = Der Fluß im Bauch. Übers. v. Ludwig Hartinger. Illustr.v. Christian Thanhäuser (Ed. Thanhäuser 2013) Et les moustiques sont des fruits à pépins & Te voir dressé sur tes deux pattes ne fait que mettre de l’huile au feu. Dramen (Éditions Lansman 2015). Tram 83. Roman (Éditions Métailié 2014; Übers. v. Katharina Meyer, Lena Müller: Zsolnay 2016)

 

Fred Ohenhen

Geboren in NIFOR bei Benin City in Nigeria, wo er seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte. Nachdem er als Student an einer Demonstration für mehr demokratische Rechte teilgenommen hatte, musste er aus Sicherheitsgründen das Land verlassen. Sein Weg führte ihn über Budapest und Traiskirchen bis nach Graz, wo er eine zweite Heimat und Familie fand. In seiner 2015 erschienenen Autobiographie „Ein Leben. Zwei Welten“ erzählt er, wie es ihm auf seiner Reise ergangen ist, berichtet von seiner Kindheit und Jugend, seiner Flucht, seiner Integration und seinen Jahren in Österreich – er erzählt von Begegnungen und Wegbegleitern, seiner Arbeit als interkultureller Botschafter bei ISOP mit seinem Projekt IKU und seinen „Familien“ in Europa und Afrika.

 

Daniela Grabovac

Sie ist Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark und lehrt an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Graz zu den Themenbereichen Antidiskriminierung und Integrationsfragen. Sie hat Helping Hands Graz/Anti-Rassismus Hotline im Jahr 2000 aufgebaut und bis 2012 geleitet, dafür erhielt sie 2007 den Menschenrechtspreis der Stadt Graz. Zudem war sie Mitglied der Menschenrechtskommission für Kärnten und Steiermark für den Menschenrechtsbeirat im Innenministerium und später Mitglied der Kommission der Volksanwaltschaft.